Die Heilandskirche hat eine bewegte Geschichte – es ist ein Spiegel der letzten 135 Jahre in Leipzig, Deutschland und Europa. Der neugotische Bau wurde 1886 bis 1888 nach Plänen des Architekten Johannes Otzen erbaut und erlitt im 2. Weltkrieg schwere Schäden. Um den notdürftigen Erhalt der Kirche zu sichern, wurde 1981 der Kirchenraum auf Höhe der Empore horizontal geteilt. Im Erdgeschoss wurde das Kunstarchiv der Landeskirche eingerichtet. 2016 erhielt die Kirchgemeinde die Räume zurück. Seitdem entsteht hier ein barrierefreies Stadtteilzentrum mit Saal, Café, Begegnungsküche, Büro und Sanitärbereich. Besuchende betreten das Gebäude durch den Haupteingang unter dem stadträumlich prägenden Kirchturm. Ins Auge fällt die neue und großzügige Himmelstreppe, die die verschiedenen Bereiche nicht nur funktional, sondern auch sozial miteinander verbindet.
GFSL ist an der Entwicklung des Stadtteilzentrums WESTKREUZ durch die Freiflächengestaltung beteiligt. Unser Konzept sieht einen multifunktionalen und barrierearmen Platz vor, der sich am historischen Bestand orientiert und die aktuellen Beziehungen im Umfeld berücksichtigt. Eine stufenlose Gestaltung des Umfeldes des Turmes und des neuen Seitenzugangs in das Stadtteilzentrum, ermöglicht die Andienung des Gebäudes und den Zugang zur benachbarten Kita. Sitzbänke, eine angemessene Beleuchtung und der Erhalt des Standortes einer historischen Schwengelpumpe in der Erich-Zeigner Allee ermöglichen vielfältige Nutzungen und stiften Identität. Der Baumbestand wird in Teilen erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt.
Bis zur Fertigstellung der Umfeldgestaltung in den nächsten zwei bis drei Jahren, brauchen die Plagwitzer*innen noch ein wenig Geduld. Zur Einweihung des Stadtteilzentrums gratuliert GFSL aber schon jetzt von ganzem Herzen.